Der brotlose Brotshop

Mittwoch 22.06.2016  

44°34,35 N  014°24,67 E     Log 2423,8   9,8 sm    Ankern 8m Sand

Insel Losinj  Bucht Artaturi  Luft 29°  W 23,3°      Betr. Std. 423,4

Gleich in der Früh wollten wir los und Brot kaufen, doch wer kommt mal wieder nicht aus seiner Koje? Richtig, der Käpten und als er dann endlich erwacht, muss er noch ums Boot schwimmen zum richtig Wachwerden.

Endlich sitzen wir im Beiboot, unser Johnson springt auch gleich an. Nach ein paar Metern Fahrt geht er jedoch wieder aus. Dieses Spiel treibt er mit uns einige Male bis wir an der Mole gelandet sind, das heißt, zwei Meter vorher versagt er abermals, jetzt nehmen wir die Paddel zur Hand.

Unterwegs noch mal Müll entsorgen und weiter geht´s zum Laden.

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Das darf nicht wahr sein, es gibt kein Brot mehr, das heißt es gab heute noch gar kein Brot. Vielleicht gibt es Mittag eins, vielleicht auch nicht. Toastbrot in der Tüte bietet man uns an, aber das wollen wir nicht. Da nehmen wir lieber die letzten zwei Krapfen und zwei Joghurts mit. Hätten wir das gewusst, das kein Brot da ist, wären unsere Aufbackbrötchen zum Einsatz gekommen.

Wolfgang meint:“ verhungern tun wir schon nicht, dann gibt es halt Sauerbraten zum Frühstück“.

Wieder an der Mole, geht das Theater mit dem Johnson erneut los.

Nach dem Frühstück, geht Wolfgang ans Werk und zerlegt den Johnson mal wieder.

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Während er den Vergaser reinigt und noch eine verstopfte Düse findet, backe ich uns ein Brot. Ein Oliven, Tomatenbrot. Diese schöne Backmischung aus dem Glas, war ein Weihnachtsgeschenk von unserer lieben Inge und für genau diesen Zweck gedacht.

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Es duftet jetzt im ganzen Boot. 

Zwischenzeitlich schauen wir mal was das Aufladen unserer Batterien macht, denn heute haben wir ordentlich Sonne. Bereits um 14:30 Uhr waren unsere Bordbatterien voll aufgeladen, obwohl ich Strom für meinen Mixer gebraucht habe. Handys, Laptop, Fotoapparat alles aufgeladen. Super, Energiemäßig sind wir jetzt gut versorgt.

Auch unser Johnson läuft wieder, Wolfgang meint, er ging noch nie so gut wie jetzt.

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Na hoffentlich.

Mein mediterranes Brot ist auch fertig. Als ich es aus dem Ofen nehme, drehe ich es gleich mal um, wie die Unterseite aussieht. Was soll ich sagen, so ein schönes Brot hatte ich noch nie.

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Immer hatte ich das Problem, dass die Unterseiten meiner Brote eher an Briketts erinnerten, wenn ich welche in meinem kleinen Gasofen an Bord gemacht habe.

Auch das Schwimmen kam heute nicht zu kurz, denn das Meer hat sich um 2°   

mehr erwärmt und hatte heute gute 23,3 °.

Uns mag man, denn schon wieder ist uns ein Segler, dieses mal ein Italiener auf die Pelle gerückt, obwohl auch heute noch viel Platz außen herum war.

Es soll heute wieder NO Wind geben, da müssen wir noch mehr Kette stecken, aber dann rücken wir noch näher an das kleine Boot hinter uns. Abwarten.

Wolfgang spleißt sich noch je ein Auge in zwei Leinen die er für unser Dinghi benötigt.

So und jetzt gibt es unser Mediterranes Brot, mit Tomate Mozzarella und anderen Leckereien, dazu genießen wir noch einen hervorragenden Weißwein, den uns Salvatore geschenkt hat.

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Wir lassen es uns gut gehen.

Das Brot schmeckt genauso gut wie es riecht. Ich habe noch eine Scheibe Brot vom Grga Markt und probiere mal zum Vergleich. Daran haben sich dann die Fische erfreut.

Gerade fertig mit dem Essen, kommt auch schon der Wind. Überall wir aufgeräumt, bei uns natürlich auch. Das Beiboot wird heute das erste Mal seinen Platz am Geräteträger einnehmen.

Nun  meint Wolfgang: “ ich geh jetzt vor und lasse noch mehr Kette rein, mal schaun was der Italiener macht“. Die Fangleine für den Anker hängt er auch gleich noch mit ran, damit der Anker nicht so ruckelt.

In der Bucht sind heute bereits sehr viele Ankerlieger als noch ein kleines rotes Segelboot hereinkommt. Als es sich vor den einen Deutschen setzen will, werden sie verscheucht. Jetzt versuchen sie ihr Glück auf der anderen Seite. Kommen aber wieder herüber und ankern in guter Entfernung nicht weit hinter uns. Es ist eine junge Italienische Familie mit einem ganz kleinem Baby, das die Mutter in einem Tragegurt am Bauch mit herumträgt. Sie steht mit dem Kind am Bug und bedient mit dem Fuß den Anker. Sie liegen jetzt gut wie wir meinen. Direkt vor dem Berg, doch ihnen gefällt der Platz nicht, denn sie holen den Anker erneut auf, um ihn doch auf der anderen Seite der Bucht wieder ins Wasser zu lassen.

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Später hören wir das Baby weinen. Sicher ist es müde, wie mein Käpten.

Unser Italiener hat inzwischen auch gemerkt, dass wir nun noch dichter vor seinem Bug sitzen und reagiert auch wie erwartet, er gibt mehr Ankerkette und vergrößert so etwas den Abstand.

Der Wind wird kräftiger, es ist stockdunkel als noch ein Segler in unsere Mitte will. Dieser fährt ziemlich weit nach vorne, wo die vielen kleinen Bojen hängen und das Wasser seichter wird. An drei dieser kleinen Bojen haben heute Abend schon unverständlicherweise Segler festgemacht und nicht mal ein Ankerlicht eingeschaltet.

So langsam taucht der Mond hinter dem Berg auf und erhellt glücklicherweise unser Ankerfeld, wenn nicht noch Wolken aufziehen.

Ein Einhandsegler mit starken Nerven ankert etwas weiter hinter uns, aber unsere Nerven und bestimmt auch von anderen Seglern, werden strapaziert mit seinem Leinengeschlage an den Mast.