Die Gottesanbeterin

Dienstag 20.09.2016  

44°50,61 N  013°50,57 E     Log 2539,6  3,9 sm     Steg

Marina Veruda  Luft 25°  W 22,5°      Betr. Std. 435,4   

Pünktlich um 9:00 Uhr ist jemand vom Segelmacher da. Wir klären alle Details und zum Schluss sind wir so verblieben, dass er jetzt die Persenning fürs Vorsegel zum Nachnähen mitnimmt und morgen das Sprayhood abholt. Da werden aber auch nur die Fenster, der Reißverschluss und Klettbänder erneuert.

Anschließend schraubt Wolfgang sein selbstgebautes Kästchen für Kleinteile an den Naviplatz.

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Das sieht so gut aus, als wäre es ein Originalteil und schon immer am Schiff verbaut.

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Später gehen wir los um was zu erledigen. Vorne am Steg treffen wir Stefano, der gerade das Schiff von den Erdingern verlässt. Vermutlich hat er hier einen Auftrag bekommen. Uns fragt er gleich, ob bei unserem Boot noch alles bestens ist. Ja, wir sind noch sehr zufrieden.

Dann geht es als erstes zur Post, die Karte für Isabella in den Postkasten werfen, sonst sind wir früher zuhause als die Karte.

Als nächstes fahren wir mal wieder zur Ölmühle. Die Oliven von diesem Jahr sind noch nicht geerntet, aber wir haben Glück und bekommen noch Öl vom letzten Jahr, das sehr lecker schmeckt, denn davon haben wir ja schon welches gekauft. Diesmal müssen wir zu den größeren Tanks. Unsere mitgebrachten Flaschen vom letzten Mal, die wir gut gesäubert haben können wir dafür verwenden. Das ist gut für Geldbeutel und Umwelt.

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Unser flüssiges Gold wird direkt eingefüllt.

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Wieder am Auto, sitzt auf dem Dach über meiner Tür eine braune Gottesanbeterin. Vielleicht ist es aber auch ein außerirdisches Wesen. Denn als ich es Fotografieren wollte, hob dieses Tier seine vorderen, großen, dicken Fangbeine in die Luft, drehte ganz langsam seinen Kopf mit seinen riesigen Augen und langen Fühlern in meine Richtung und verharrte graziös. So konnte ich in aller Ruhe Fotos machen, selbst als ich mit dem Fotoapparat bis auf 10cm ran ging, blieb es noch immer regungslos sitzen.

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Nach dem Fotoshooting stieg ich vorsichtig ins Auto und wir fuhren langsam los. Da sah ich dieses seltsame Wesen vom Dach weg fliegen.

Man kann doch immer wieder seltenes entdecken, man muss nur mit offenen Augen durch diese wunderbare Welt gehen.

Nach unserer Siesta auf dem Boot überkommt uns das Bedürfnis ein Eis zu essen. Das holen wir uns in Pjescana Uvala im Skusa. Lange hat das Lokal auch nicht mehr geöffnet und dann gibt es nur noch Eis am Stiel. Wir genießen es am Strand in der warmen Sonne und schauen den wenigen Badegästen im Wasser zu. Unter den Wasserratten ist ein kleiner Junge, der noch nicht mal alleine laufen kann, aber immer wieder ins doch etwas frische Wasser möchte. Also setzt ihn seine Mutter ins Meer und der kleine Junge hat eine riesige Freude daran.

Jetzt fällt uns ein, dass wir unsere alte Winterplane noch auf dem Boot haben müssten und wir sie anstelle des Sprayhoods, vorübergehend als Schutz über den Großbaum hängen könnten. Da sollten wir uns jetzt aber sputen, bevor es dunkel wird.

Plötzlich summt es über unseren Köpfen und wir blicken nach oben in den Himmel. Dort oben schwirrt eine Drone herum. Mal sehen wo sie hinfliegt. Sie fliegt den selben Weg , den wir laufen. Auf der Straße ganz in der Nähe von unserem Schiff steht ein junger Mann mit seiner Fernsteuerung der sie kontrolliert.

Als wir an Bord sind, holen wir die Plane unter unserer Koje hervor, montieren das Sprayhood ab und befestigen wie geplant das alte Teil am Baum und binden es fest. Schön sieht es nicht aus aber dafür hässlich. Naja, immer noch besser als gar nichts über dem Niedergang zu haben.

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