Der Schmutz-Herd

Mittwoch 21.03.2018
44°50,61 N 013°50,57 E Log 2948,4 0sm
Marina Veruda Luft 8° Betr. Std. 477,0 Steg

Also, die Bora hatte in der Nacht bis zu Windstärke 9 und raubte mir dadurch den Schlaf. Den Käpten beeindrucke sie nur wenig. Er war im Gegensatz zu mir heute morgen gut ausgeschlafen.
Er mahlte heute auch wieder bereitwillig unseren Kaffee. Den Mahlgrad hat er noch um zwei Stufen verändert und schon schmeckt unser Kaffee ganz anders als gestern. Viel besser.
Gut gefrühstückt werden sicher auch die Arbeiter haben, die in der Nähe unseres Steges dick eingepackt, bei kaltem Wind die Straße teeren müssen. Vorerst kommt aber nur eine dünne Schicht grober Teer drauf. Das sollte es für heute gewesen sein.

Wir sind im warmen unter Deck und widmen uns unserem Herd und seinem Gasanschluss. Dazu baut Wolfgang zuerst den Herd aus und stellt in auf den Tisch, damit ich ihn schön putzen kann. Keine schöne Arbeit.
Nicht dass er schmutzig vom Kochen wäre, naja, hinter dem Herd ist schon mal was heruntergelaufen wo man nicht so einfach hinkommt, aber die dringlichsten Teile sind die, die nicht aus Edelstahl bestehen und der Korrosion durch die salzige Seeluft ausgesetzt sind. Ich rücke dem Ganzen mit Chrompaste und Bootsreiniger zu Leibe. Ein paar Fingernägel werden auch noch geopfert, aber hinterher hat es sich allemal gelohnt. Wie neu sieht der Herd zwar nicht aus, aber fast, er kann sich durchaus wieder sehen lassen.

Wolfgang schließt derweil den neuen Gasschlauch an. Da der Alte inzwischen 6 Jahre alt ist und getauscht werden muss.
Dann baut er den sauberen Herd wieder ein und geht nach oben an Deck um eine Dichtheitsprüfung vorzunehmen.
Mist, der Druck fällt ab. Jetzt heißt es prüfen, wo die undichte Stelle ist.
Dazu wird mal in der Backskiste an der Leitung gedreht, dann in der Pantry und außen am Gaskasten. Dazwischen wieder eine Dichtheitsprüfung gemacht und noch eine und noch eine.
Das gibt es nicht, wo steckt nur diese dumme undichte Stelle? Der Druckverlust ist zwar nur sehr gering, aber wir wollen, dass es ganz genau passt.
Bis wir dann dahinter kommen, dass es an unserer Kommunikation gelegen hat.
Ich sollte immer mit dem Schraubenschlüssel im Gaskasten an dem Schlauchstück dagegen halten, während er in der Backskiste den Anschluss festzieht. Nur die Richtung, hatten wir nicht so ganz geklärt. Jetzt nachdem die Drehrichtung zum Festhalten der Mutter geklärt war, wurde auch unsere Anlage dicht. Ist doch schön wenn man miteinander spricht.

Wieder ist eine Arbeit getan und ein Tag vorbei. Heute hatten wir sogar Sonnenschein und der Wind hatte zeitweise nachgelassen. Betonung auf hatte, denn er baut sich bereits schon wieder kräftig auf.

 

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