Ruhe nach dem Sturm

Donnerstag 04.07.2019
44° 39,77 N 014° 15,89 E Log 3153,1 0 sm Ankern 9,5 m Sand
W 25,7° L 30° Betr. Std. 511,4
Insel Unije Bucht Vognišća

Heute Morgen ist es noch recht still auf dem Bojenfeld, den meisten Bootsfahrern hat heute Nacht die Bora einen Teil ihres Schlafes geraubt, der jetzt nachgeholt wird.
Der Himmel ist zugezogen und der Wind hat im Moment deutlich nachgelassen.
Vereinzelt verlassen am Vormittag ein paar Schiffe die Bucht.
Hier ein paar Kleine.

Dem Frieden ist noch nicht so recht zu trauen, denn es sind noch örtlich Gewitter gemeldet und mehr Wind soll es auch wieder geben. Gegen Mittag verlässt ein kleiner Trimaran mit vier Erwachsenen die Bucht, das war sicher sehr ungemütlich heute Nacht in ihrer winzigen Schlupfkabine.

Noch übler mag es den beiden Erwachsenen und den beiden Kindern im Schlauchboot ergangen sein. Ich möchte gar nicht daran denken, wie man sich auf so einem offenen Boot bei dem Sturm fühlt, denn hier gibt es nichts wo man reinkriechen könnte.

Putzig anzusehen waren die Kinder in dem kroatischen Segelboot neben uns. Die vier Erwachsenen ließen sie so einiges machen, wobei der Große von den Jungs eher wehleidig ist und sich überall zurückzuhalten schien. Einer der Kleinen, etwa drei oder vier Jahre alt turnt ohne Angst und Schrecken auf dem Boot herum. Der andere Kleine ist immer in seiner Nähe. Beim Boot aufklaren zur weiterfahrt, zieht der Winzling die großen Fender alleine mit einem Ruck über den Seezaun. Den Anker holt er auch recht sorgfältig und langsam alleine nach oben, nur beim letzten Stück hilft dann ein erwachsenes Crewmitglied. Der Kleine war so süß anzusehen mit seinem Rettungskragen und Schrittgurt wie er auf dem Schiff alles unter Kontrolle hatte. Aus dem Jungen wird bestimmt mal ein guter Bootsfahrer und Segler.
Es ist der kleine Junge mit dem grünen T-Shirt.

Die Wolken verziehen sich so ganz langsam, nur der abgeschwächte Wind bleibt und wird uns noch den ganzen Tag bis zum Abend begleiten.
Wolfgang, darf sich wie die Tage zuvor mal wieder um etwas geschäftliches kümmern und später kümmert er sich um unsere schmutzigen Acrylfenster mit verschiedenen Putzmitteln, doch der Erfolg hält sich in Grenzen.

In der Zwischenzeit kommt ein österreichischer Segler in die Bucht und ankert hinter uns mit Ankerboje. Oh je Blinki ist wieder da. Nach genaueren hinsehen, ist das Schiff doch ein klein wenig anders, als das von Blinki und vor allem auch die Crew, die würde ich sofort wiedererkennen. Möglicherweise gab es die blinkenden Ankerbälle in Österreich mal im Angebot.

Es dauert nicht lange und eine vier Mann starke Crew ankert mit ihrem Schiff sehr nahe vor unserem. Ausgerüstet mit drei oder vier Angeln die auch gleich in Betrieb genommen werden. Kaum hängt das Schiff fest, schlüpfen die beiden Herren in ihren tarnfarbenen Neoprenanzug und hüpfen ins Wasser zum Tauchen. Nach einer Weile kommen sie zurück und einer verarbeitet etwas am Heck des Schiffes. Danach gibt es lautstarke Musik für die gesamte Bucht und das noch für den restlichen Tag und damit der Strom dazu auch reicht, läuft gleich noch der Motor eine lange Zeit mit. Genau so stellt man sich Erholung in einer Bucht vor.

Abends ist es windstill und es kühlt deutlich ab. Wie schön, wir können mal wieder so richtig durchatmen.

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