Kreuzen im Fažanski Kanal

Sonntag 14.06.2020
44° 49,76 N 013° 51,39 E Log 3375,4 22,1 sm Boje 135 Kuna
Wasser 23° Luft 24 ° Betr. Std. 543,5
Festland Bucht Soline

Das war eine Nacht gestern. Gegen halb zwei am Morgen blies der Westwind recht kräftig in die Bucht und brachte dicke Wellen mit. Blitze und Regen kamen gleich hinterher. Ich stehe, wie immer in solchen Situationen auf, sitze dann am Naviplatz, beobachte die Instrumente und gelegentlich mache ich einen Rundumblick. Wolfgang ist da cooler, bei Windstärke 4-5 schläft er gut weiter und die Wellen die uns kräftig hin und her rollen, bezeichnet er als etwas ungemütlich.
Am späten Vormittag, nachdem der Käpten erwachte, lege ich mich noch für zwei Stunden in meine Koje. Verspätetes Frühstück gibt es erst jetzt zur Mittagszeit. Teller und Tassen stehen bereits oben im Cockpit. Plötzlich ein lautes, scheppernd und klirrendes Geräusch von oben. Eilig schauen wir nach, eine Welle hat das gesamte Geschirr vom glatten Cockpittisch rutschen lassen, dabei ist ein Teller in tausend Teile zersprungen. Daraufhin kommen unsere gummiartigen Deckchen das erste Mal zum Einsatz.

Nun überlegen wir, ob wir bleiben oder weiterfahren. Es könnte noch mal so eine Nacht geben. Ich bin fürs Fahren und der Käpten schließt sich mir an. Schnell ist alles verstaut, denn ein paar Stunden fahren wir doch und es ist bereits 14:00 Uhr durch. Also Leinen von der Boje lösen und weiter geht’s.

Unter Segel machen wir gute Fahrt, den Segler, der neben uns in die gleiche Richtung fährt, lassen wir bald weit hinter uns.
Kurz machen wir sogar 8 Knoten fahrt, ansonsten sind es fast immer 6-7 Knoten. Bei unserem eingeschlagenen Kurs werden wir aber nicht außen an Brijun vorbeikommen, deshalb fahren wir wieder durch den Fažanski Kanal. Nach der ersten Hälfte im Kanal, lässt der Wind deutlich nach und um wieder auf die offene Meerseite zu gelangen, müssen wir etliche Male kreuzen. Später auf dem offenen Meer müssen wir unseren Kurs mit einer Wende noch mal korrigieren.
In der Nähe von Pula ankert die Simona, ein über hundert Meter langer maltesischer Frachter, er wartet wahrscheinlich hier, bis er in Pula einlaufen darf. Wer ist mutig genug, um mit dem Rettungsboot herunter zu rutschen?

 

An der steilen Westseite sind noch immer Überreste vom Krieg.
Der Segler natürlich nicht, das ist mein Käpten.

 

Nach einer Weile ist der Wind fast weg und wir fahren die restliche Strecke mit Motor zur Bucht Soline. Diesmal sind ein paar Boote mehr anzutreffen. Wir schnappen uns eine Boje weiter hinten und wollen gerade festmachen, als der Kassierer auch schon ankommt. Sicher wollte er seinen Arbeitstag beenden, denn es war bereits 19:00 Uhr durch. Zum Abschluss des Tages gibt es heute frisch gemachte Lasagne.

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