Ein verregneter Tag

Samstag  30. März 2013

Marina Veruda

Nachdem Wolfgang die halbe Nacht wegen der Versteuerung des Bootes nachgedacht hat, möchte er im Marinabüro noch etwas nachfragen. Diese können uns bestätigen dass unsere Samoa bereits seid 10 Jahren in Kroatien liegt. Sie wurde neu gleich hierher verlegt. Nach dieser Auskunft werden wir erst mal nichts weiter unternehmen, sondern abwarten.

Der Laden oben ist noch recht spärlich bestückt und deshalb bekommen wir auch nicht die gewünschten Zigaretten für zuhause.

Wieder an Bord storniert Wolfgang als erstes unseren Auftrag bei Sea Help. Am Dienstag werden wir auch im Marinabüro nichts unternehmen. Wenn wir großes Glück haben , bekommen wir einen Steuernachweis der uns wenig oder gar nichts kostet, weil unsere Samoa älter als 8 Jahre ist. Warten wir`s mal ab.

Nun greift Wolfgang wieder die Naviecke an. Zwischendurch als der Regen mal kurz nachlässt, schrauben wir unser neu lackiertes  Brett am Bugspriet wieder an.

Danach sägt Wolfgang ein passendes Loch an der Anzeigentafel für die Solaranzeige heraus und montiert sie auch gleich.

Für unseren Boden im Badezimmer schneiden wir noch eine Schablone aus Papier. Der Badezimmerteppich soll gegen eine geeignete, rutschfeste Unterlage ausgetauscht werden. Beim Segeln erwies sich der jetzige Teppich als recht gefährlich, er rutschte kreuz und quer.

Der Regen hört einfach nicht auf. Einige Charterboote fahren trotzdem raus, schließlich kostet so ein Törn viel Geld.

Heute wird an Bord gekocht, was ich sehr gerne mache. Währen dessen beobachtet Wolfgang am Steg gegenüber, wie gerade ein Kat anlegen möchte. Ein Crewmitglied springt mit einer Leine in der Hand auf den Steg und macht ihn an einer Seite fest. Der Wind treibt den Kat wieder Richtung Fahrrinne. Der Skipper hat es schwer beim Anlegen und der Regen tut sein übriges.

Für uns ist es an Bord recht entspannend und erholsam, da wir ja sowieso nicht vorhaben  raus zu fahren. Nur unsere Solarzellen müssen wohl noch bis zum nächsten Mal warten, bis wir sie anbringen können. Dazu brauchen wir nun mal trockenes Wetter.

Wir schalten das Funkgerät ein. Hier wird kräftig über den Funkkontest geschimpft, weil  in dieser Zeit keine oder nur sehr schlechte Funkverbindung zu bekommen ist. Die Kontestler blockieren sämtliche Bänder und die Bootsfahrer können ihren Wetterbericht nicht hören. Die von Intermar sind stinksauer, außerdem macht es auch keinen Spaß den Kontestlern zuzuhören.

Draußen knarzen die Leinen der Boote, weil der Wind wieder zugenommen hat.

Nach 11.00 Uhr möchte ich noch mal raus aufs Klo. Also lasse ich die Gangway runter, kann aber nicht hören wie sie aufliegt. Deshalb schaue ich nach. Sie ist unterhalb des Stegs, blitzschnell ziehe ich sie wieder hoch. Wir haben derart Hochwasser, dass sogar  unser Reserviert Schild nicht mehr zu sehen ist. Nun rufe ich den Käpten. Vorsichtig lassen wir nun erneut die Gangway runter. Der Käpten ist mir behilflich, damit ich sicher von Bord komme. Die Gangway geht diesmal steil nach unten und ist sehr glatt. Unterwegs sehe ich mir unsere Umgebung mal etwas genauer an. Es fehlen vielleicht 30 cm und das Wasser läuft auf die Steganlage. Man hat das Gefühl, dass die Boote gleich auf dem Steg aufsetzen. So eine Situation hatten wir noch nicht, das ist neu für uns.

Der Regen hat nachgelassen und wir sehen sogar ein paar Sterne.

Wolfgang Googelt inzwischen und wird fündig. Es ist  Vollmond und Springhochwasser. Wir machen unsere Leinen locker und beobachten das ganze Geschehen. Nun nimmt der Wind noch mehr zu. Er kommt jetzt aus S/SSE mit Böen von fast 20 Kn, deshalb zieht  Wolfgang die Springleinen etwas fester an. Jetzt liegen wir wieder etwas ruhiger.