Unser Navi spinnt

Donnerstag 12.10.2023
44° 50,61 N 013° 50,58 E Log 15400 0 sm
W 21,8° L 24° Betr. Std. 638,5 Steg
Marina Veruda

Wenn wir es doch bloß mal schaffen könnten früher loszufahren. Dann fällt uns auch noch ein, dass wir vergessen hatten unser Telefon im Büro umzustellen. Also nochmal umdrehen. Zum Glück waren wir noch nicht weit gefahren.

In Deutschland kommen wir trotz des vielen Verkehrs und der vielen Baustellen gut voran. Dann fängt auf einmal das Telefon an ständig zu klingeln. Wolfgang führt teilweise lange Gespräche über die Freisprecheinrichtung, fährt deshalb falsch ab und ansonsten konzentriert er sich mehr auf die Gespräche als auf den Verkehr.

Weiter südlich stehen auf einem Parkplatz sehr viele Polizeiautos und Busse in Bereitschaft. Vor und nach der Einfahrt parken auch noch Zivilfahrzeuge in denen anscheinend Kripobeamte den Verkehr beobachten.

Beim nächsten Parkplatz das gleiche hohe Polizeiaufkommen. Was da erwartet wird, entzieht sich unserer Erkenntnisse.

An der Raststätte Samerberg laden wir dann unser Auto, denn bei 13 % Restreichweite wird das langsam Zeit.

An der österreichischen Grenze haben wir freie Durchfahrt, aber danach erscheint uns die Strecke wie eine einzige Baustelle. Glücklicherweise geht es aber trotzdem recht zügig voran.

In Slowenien zeigt dann unser Auto an, dass es keine Onlineverbindung mehr hat.
In Radovlica können wir seltsamerweise an der IONITY Säule unser Auto nur mit 30KW laden. Wegen der unterbrochenen Onlineverbindung können wir den Ladevorgang auch nicht, wie gewohnt, mit dem Handy überwachen.

Bei der Weiterfahrt Richtung Koper verliert das Navigationssystem den GPS-Empfang und kann unsere aktuelle Position nicht mehr finden.

Dann erscheint eine italienische Flagge mit der Meldung, sie haben soeben die italienische Grenze passiert. Von nun an behauptet das Navi, dass wir über Land und Wasser zwischen Venedig und rundum gelegene Orte pendeln. Unser Ziel entfernt sich am Navi immer mehr.
Die Dame im Navi macht jetzt dauernd die Ansage:“ Bitte wenden!“

Nach dem Display befinden wir uns in 600 m Höhe über dem Mittelmeer.

Da wir unsere Reiseroute ja kennen, wenden wir natürlich nicht.
Weil unser Navi jetzt so gut wie tot ist, werden wir uns wieder ausschließlich nach den Straßenschildern orientieren, so wie früher.
In Koper laden wir noch mal das Auto, damit wir in Veruda nicht ganz leer ankommen.
Gegen 21:30 Uhr sind wir in der Marina am Parkplatz. Es ist noch schön warm hier.
Am Steg sind nur die Leute von dem litauischen Segler. Die kennen wir aber nur vom sehen.
Willi und Anna haben ihre „Cara“ schon an Land kranen lassen, die werden wir dann heuer bestimmt nicht mehr sehen.
So wie es aussieht sind wir wohl ziemlich die letzten die ihr Schiff winterfest machen werden.

Kaum sind wir an Bord widmet sich Wolfgang noch am späten Abend den Anfragen des Anrufers von heute Vormittag.

Müde gehen wir dann nach Mitternacht endlich ins Bett.