Aufgebockt

Dienstag 16.06.2015   

44°49,21N   013°51,88E     Log 2131.2    3,2 sm

Banjole      Luft 31°   Wasser 24°     Betr. Stunden 390,8

 

Es ist wieder soweit, wir haben Werfttag. Diesmal starten wir von Veruda aus.
Um 9:00 Uhr sollen wir da sein. Wir sind pünktlich, nur weit und breit niemand von der Werft zu sehen. Wir hoffen dass nichts mit dem Slipwagen ist.
Doch dann sehen wir den Werftbesitzer wie er mit seinem Fischerböötchen im Schlepptau, ein Motorboot  hinter sich herzieht.
Das kommt zuerst auf den Slip.

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Jetzt dauert es noch ein Weilchen, bis wir dran sind.
Als dann der zweite Slipwagen wieder herunter ins Wasser kommt, winkt er uns heran. Der  Käpten fährt schön ruhig in den Slip, dann Motor aus und den Rest übernehmen die Werftarbeiter.
Mir wird wie jedes Jahr, bei dieser Prozedur flau im Magen. Als wir oben angekommen sind, darf  mir Wolfgang gleich die Leiter hinunterhelfen. Ich setze mich auf eine Bank in den Schatten, während Wolfgang alles mit Herrn Vitomir Pap wegen unserer Borddurchlässe bespricht.
Eigentlich wollte Wolfgang diese Arbeit selbst machen, aber der Chef hat gleich losgelegt und mit der Flex die Borddurchlässe abgeschnitten, weil das schneller geht als aufschrauben. Also wollen wir den Profi bei seinem Arbeitseifer nicht bremsen und lassen ihn die Teile auf seine Weise ersetzen. Wolfgang bleibt nur dabei, weil evtl. Fragen auftreten können, da wir beim Abwasser-Auslass statt einem 90° Winkel, zwei 45° Bögen einbauen wollen, damit der Abfluss nicht so leicht verstopft.
Die Sonne wandert und ich werde so langsam geschmort.
Wolfgang und der Werftbesitzer sind noch immer oben im Boot, da dürften jetzt auch Tropische Temperaturen herrschen. Hoffentlich leben sie noch.

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Als Wolfgang endlich wiederkommt, berichtet er, dass das Auswechseln der Seeventile und der Getriebeölwechsel erledigt sind. Jetzt geht die Arbeit wie gewohnt von statten und wir können jetzt gehen.
Erst mal rüber zum Hotel und ein Eis essen. Auf der Eiskarte gibt es wenig Auswahl. Wolfgang bestellt sich Banana-Split. Doch die Bananen sind aus.
Wenn die Bediehnung was drauf hätte, wäre sie schnell in den Supermarkt nebenan gegangen und hätte welche besorgt, da ja eh nur zwei Tische belegt waren. Als Ersatz möchte Wolfgang drei Kugeln gemischtes Eis, das geht auch nicht, er soll was anderes auswählen. Viele Möglichkeiten hat er jetzt ja nicht mehr, also entscheidet er sich letztendlich für etwas schokoladiges. Das bekommt er dafür recht zügig. Zu unserem Erstaunen aber, hat sie noch zwei Becher Eis, gemischt, für die Damen am Nebentisch. Wie sollen wir das denn jetzt verstehen?
Mein Ostbecher ist zwar zu haben, aber dafür werden die Früchte erst eingeflogen und das kann schon mal etwas länger dauern. Dafür lassen wir uns beim Essen Zeit, denn hier sitzt man im Schatten recht gemütlich.
Inzwischen sind wir die einzigen Gäste. Von der Bedienung weit und breit nichts zu sehen. Dann sehen wir sie beim Nachbarladen stehen, wo sie eine Zigarette raucht. Von uns nimmt sie keine Notiz, wir würden aber gerne bezahlen. Dann kommt sie wieder, läuft aber an uns vorbei. Sie kommt und geht  wieder weg, das geht eine ganze Weile so. Langsam werden wir sauer, wir wollen endlich bezahlen.
Als sie mal kurz zu uns blickt, mache ich deutlich klar was wir wollen. Genervt und lustlos kommt sie schließlich doch.

Auch hier hat sich einiges verändert. Wir  begutachten mal den neu angelegten Badestrand und laufen dann weiter den Fahrradweg entlang, Richtung Marina. Die kleine Marina hat einen dritten Anlegesteg bekommen, das wollen wir uns mal etwas aus der Nähe betrachten. Scheint schon ziemlich alles belegt zu sein.
Wir hatten mal an Umsiedeln gedacht, kamen aber dann zu dem Entschluss, dass wir  in Veruda doch besser aufgehoben sind.

Aus dem Markt neben der Eisdiele wollen wir uns noch ein Brot besorgen. Beim eintreten kommt uns unsere Eisverkäuferin entgegen. Die ist überall, nur nicht in ihrem Laden. Deshalb ist er wahrscheinlich auch immer leer. Bei so einem Personal, geht das Geschäft möglicherweise mal Pleite.

In der Werft haben sie wie immer gut gearbeitet und sind auch schon bald fertig. Die Samoa strahlt wieder und hat diesmal einen weißen Anstrich auf ihrem Propeller erhalten.

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Jetzt suchen wir ein schattiges Plätzchen, neben der Werft am Meer.
Wir trauen unseren Augen nicht, gerade will unsere Eisverkäuferin ins Meer zum Baden.

Gegen Abend möchten wir mal in ein Lokal das nur 500 m entfernt sein soll.
Wir kommen an hässlichen, engen Campingplätzen und einer Ferienanlage vorbei, aber ein Lokal ist nicht in Sicht. Nun teilt sich auch noch die Straße in verschiedene Richtungen.
Wir haben keine Lust mehr zu suchen, stattdessen wollen wir den Weg durch die Ferienanlage abkürzen und doch in unser gewohntes Lokal gehen.
Diese Ferienanlage ist nicht annähernd so nobel wie in Paltana, aber zwischen Apartments und Strand ist hier richtig was los und Schattenplätzchen gibt es auch jede Menge.
Noch ein paar Meter und wir sind bei „Suzi“ unserem Lokal. Doch plötzlich stehen wir vor einem Zaun, der war letztes Jahr  noch nicht da. Mal schauen wo der endet.
Bei „Suzi“  sitzen wir dann unter schattenspendenden Bäumen und werden gleich von superschnellem, aufmerksamen Personal bedient und das Essen ist auch sehr,sehr lecker.

Der Rückweg geht dann schneller und eine Abkürzung zur Werft haben wir auch gefunden.

Mit Hilfe vom Käpten komme ich auch wieder aufs Schiff. Von dort oben gibt es wieder viel Interessantes und lustiges zu beobachten.
Leider auch die nicht wirklich lustigen, lauten Kinderanimationen, wo eh nur drei Kinder und die Animations-Damen herum hampeln. Anschließend folgt noch der laute Lärm, den der DJ hier Musik nennt.
Ein Segler verlässt die Bucht noch zu später Stunde  und ein anderer kommt. Ob der weiß was ihn erwartet?

Uns erwarten jede Menge Blutsauger.

 

 

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