Ein kühler Tag im Hafen

Montag 25.06.2018
44°50,61 N 013°50,57 E Log 2965,8 2.7 sm
Marina Veruda Luft 20° Wasser 23° Betr. Std. 481,8 Steg

Heute sieht es auch nicht so toll aus. Wo man hinschaut nur Wolken.
Wir machen es uns an Deck gemütlich.
Gegen Mittag kommt die Sirocco um die Ecke und legt wieder an, sie war für eine Nacht in der Solinebucht. Zu unserer Schande müssen wir gestehen, dass wir noch nicht dort waren, obwohl sie gleich gegenüber unserer Marina liegt. Es gab auch die ganze Zeit noch keine Liegegebühr. Seit heuer sind Bojen ausgelegt. Die Preise sollen aber humaner sein als an manch anderen Bojenfeldern.
Wir gehen an den Steg und plauschen wieder mit den Nachbarn, bis es anfängt zu regnen. Das ist das Startsignal sich zurückzuziehen und unsere Kuchenbude aufzubauen.
Ab und an fliegen auch hier junge Schwalben zwischen den Booten umher und tschiepsen. Unsere sind es nicht, die kennen wir jetzt schon an ihren Gesichtern. Irgendwie haben wir die Zeit verpeilt und müssen uns jetzt sputen um zu Wasi zu kommen, der hat nur noch 20 Minuten geöffnet.
Dort angekommen hängt das Schild vom Samstag immer noch dort und es ist geschlossen. Zuhause schaut Wolfgang mal nach was es denn heißt was da drauf steht. „Zbog Bolesti“ Wegen Krankheit geschlossen. Wie lange allerdings wissen wir nicht. Das Schild galt nur für Samstag.
Gegen Abend kommt die Sonne wieder raus und wir laufen mal zum Trockendock um zu sehen ob die Onze von unseren Schweizern noch da steht. Wir haben schon lange nichts mehr von ihnen gehört.
Doch leider ist das Schiff nicht mehr da und auf dem Platz an unserem Steg ist es auch nicht. Mal sehen ob Willi wenn wir ihn treffen mehr weiß. Hoffentlich sind sie nicht abgewandert.
Beim zurücklaufen meint Wolfgang er bekommt jetzt Hunger und was es denn zu Abend gibt. Ich meine nur, er könne sich was aussuchen, ich habe ja ordentlich Proviant an Bord. Dabei habe ich schon längst seine Laufrichtung zum Volaria bemerkt. Da sind wir natürlich auch hin.
Dort hat sich einiges geändert. Neues Personal, super nett und aufmerksam, wobei das eine Mädchen womöglich im September wieder nach Deutschland zum Arbeiten gehen möchte. Da ist es besser sagt sie, in hervorragendem deutsch. Das Essen ist auch um Klassen besser geworden.
Kurze Zeit später setzt sich ein deutsches Pärchen im reifen Alter an unserem Nebentisch, dabei haben sie einen „Kinderwagen“. Jedenfalls sieht er auf den ersten Blick so aus. Bis wir das „Baby“ erblickten. Der Vater streichelt sein „Kind“ und sagt:“ setzt dich hin und schlaf ein wenig“. In dem „Kinderwagen“ lag, beziehungsweise saß ein kleiner süßer angeleinter Hund. Und beim genaueren hinüberlinsen, weil so direkt wollten wir jetzt auch nicht schauen, staunten wir nicht schlecht. Dieser „Kinderwagen“ wie wir sie für Kleinkinder kennen war ein, na sagen wir mal „Tierwagen“. Der hatte zum Anleinen ein Geschirr und oben auf dem Dach, waren eine doppelte Schale für Futter und Wasser befestigt. Der kleine Hund muss wohl krank gewesen sein, doch so ein vermenschlichtes Transportmittel haben wir noch nirgendwo gesehen. Die Liebe zu dem Tierchen muss schon sehr groß gewesen sein. Ein Foto zu schießen habe ich mich nicht wirklich getraut.

 

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