Freundliche Beamte

Freitag  27. September 2013

44°50,61N 013°50,57E

Marina Veruda

Der erste Gang vom Käpten ist heute zum Service, nachfragen ob sie einen Luftfilter für unser Boot haben. Als er zurückkehrte hatte er eine kleine Tüte in der Hand. Also sie hatten, nur dieses kleine Stück Schaumstoff ohne Feder kostete 382 Kuna das sind 50 €. Wieder mal ein kleiner Luxus  fürs Boot der sein muss. Als nächstes geht es vor ins Büro, das leidige Thema, Bootsversteuerung nachfragen. Mario hatte keine Ahnung, aber die Chefin sagte: „das macht eine Spedition“. Sie empfiehlt Fersped, ruft dort auch gleich mal an. Doch leider gab es diese Firma nicht mehr. Dann hat Mario bei einer anderen Spedition angerufen, die Firma Omnisped, die sind aber in Porec. Deshalb meint dann die Chefin, es ist vielleicht besser, doch noch mal beim Zoll nachzufragen.

 

Also fahren wir mit dem Auto nach Pula, wir wissen nicht genau wo es ist, nur soviel, am Hafen in der Nähe der ACI Marina. Am einzigen ersichtlichen großen Parkplatz alles belegt. Wir fahren am Hafen entlang, alles Halteverbot. Wir trauen uns, im absoluten Halteverbot, neben Einheimischen zu parken und hoffen dass hier gerade keiner aufpasst und Knöllchen verteilt. Wir eilen zu der uns gesagten Adresse, aber die stimmte leider nicht. Dann fällt uns ein, dass wir an einem großen alten Gebäude mit vielen Flaggen vorbeigelaufen sind, vielleicht ist das Zollamt ja da mit drinn. Also kehrt Marsch. An dem Gebäude hingen mehrere Tafeln aus Messing, mit den Ämtern die hier einquartiert sind. Wir konnten sie aber nur unvollständig lesen. 

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Wir gehen einfach mal rein und fragen nach. Von den riesigen Holztüren lässt sich nur eine öffnen. Drinnen stehen wir dann in einem riesigen Treppenhaus. In einem kleinen Büro neben der Eingangstüre sitzt ein Wachhabender, der uns freundlich den Weg zum Zollamt erklärt. Wir steigen die vielen Stufen nach oben und verlaufen uns erst mal. Also gehen wir wieder alle Stufen runter, um auf der anderen Seite wieder nach oben zu steigen. In einem Gang fragen wir eine Dame die gerade Kaffee holen geht. Sie bringt uns zu einem Kollegen der deutsch spricht. Wir erklären alles nochmal. Der Herr ist sehr freundlich und erklärt, dass wir hier falsch sind und schickt uns ein paar Zimmer weiter. In diesem Gang sitzt ein Angestellter der Kreuzworträtsel macht, aber für unser Anliegen mal kurz unterbricht. Er fragt bei zwei Damen im anliegenden Büro nach. Inzwischen sollen wir uns zu einem bereits wartenden Herren setzen. Es dauert nicht lange und wir werden von einem Zollbeamten abgeholt, der sogar gut deutsch spricht. Durch enge, verwinkelte Gänge erreichen wir sein winziges Büro, das er mit einem Kollegen teilt. Wir erklären unser Anliegen ein weiteres mal. Er bestätigt, dass unser Boot wenn es seid 8 Jahren in Kroatien ist, nur noch der Zoll zu bezahlen ist aber keine Mehrwertsteuer. Dazu muss aber eine Zolldeklaration gemacht werden. Das geht aber nicht direkt beim Zoll, sondern muss über eine Spedition erfolgen. Der Kollege gegenüber der nur kroatisch spricht, sucht die Adresse und Telefonnummer der Spedition LDH heraus. Der andere Kollege übersetzt wieder und sagt, dass es gar nicht weit ist, in der Nähe von Lidl. Wir bedanken uns bei den freundlichen Zollbeamten und verlassen dieses große alte Gebäude. Außen schnaufen wir nach dieser Prozedur erst mal durch.

Das Ganze erinnert uns irgend wie an die Geschichte von Asterix und dem Passierschein A38.

Wegen der vielen Baustellen, müssen wir einige Umwege fahren um endlich in der Nähe von Lidl die Spedition zu suchen. Wir fahren sämtliche Straßen langsam ab, werden lange nicht fündig. Doch dann entdecken wir den vom Zoll genannten Namen in einem kleinen Fenster über einer Kaffeebar. Wir parken unser Auto und steigen den schmalen Treppenaufgang hinauf. Oben sind die Türen offen. In einem kleinen schäbigen Büro sitzt ein Mann und versteht überhaupt kein Wort von dem was wir wollen. Da gehen wir lieber wieder. Später entdecken wir noch die Spedition, die die Chefin der Marina genannt hatte, die es aber nicht mehr gibt. Diese Spedition war nur ein kleiner Container, hatte aber immerhin einen Briefkasten. Wir geben auf und fahren nach Medulin, wo es einen Händler für Johnson Motoren geben soll. Diesen finden wir schnell, der Laden hat offen und der junge Mann spricht sogar deutsch. Doch leider hat er das Ersatzteil das wir für unseren Außenborder brauchen nicht vorrätig. Er müsste bestellen und das dauert 10 Tage. Solange können wir leider nicht mehr warten.

 

Auf dem Rückweg zur Marina ist der Himmel dunkelgrau, und kurz bevor wir dort ankommen fängt es wolkenbruchartig an zu regnen. Bis wir am Boot sind, sind wir tropfnass. Wir legen eine Zwangspause ein. Nach dem Regen klettert Wolfgang vom Bug unseres Schiffes, in unser Beiboot und rudert zwei Plätze weiter an den Steg.

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Dort holen wir es aus dem Wasser um es am Steg sauber zu machen und zusammen zulegen. Danach wollen wir den hinteren Frischwassertank leeren und säubern, doch dazu muss erst die gesamte Backskiste ausgeräumt werden.

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Nach getaner Arbeit, werden noch Flaggen eingeholt und unser Bimini abgebaut.

 

Nachdem es dunkel geworden ist, machen wir unter Deck noch etwas weiter.

 

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