Abwarten und Eis essen

Dienstag  02. September 2014

44°32,00N   014°28,02E     Log 2007,3      0 sm
I
nsel Losinj,  Stadt Mali Losinj   Luft 22°  Wasser 22°   Stadthafen


Die Nacht war ähnlich wie gestern, ein paarmal raus gehen und nach dem rechten sehen.
Auch heute nur Wolken, Wind, und immer wieder Regen.
Das mit dem Wasser-Deal von gestern, war wohl nichts. Heute kam nämlich ein anderer Kassierer und der wusste von nichts. Das heißt, wir haben gestern für nicht erhaltenes Wasser bezahlt.

An der gegenüberliegenden Kaimauer legt ein etwas außergewöhnliches orangenes Exemplar an Schiff an.

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Seid drei Tagen sind wir jetzt hier und dadurch auch mit den Bootsnachbarn ins Gespräch gekommen.

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Sie wollen, oder besser gesagt, müssen nach Pula, um ihre gecharterten Schiffe wieder abzugeben. Die schweizer Crew hat es besonders getroffen, denn sie haben das Boot letzten Samstag übernommen, sind bei dem Wetter nur nach Mali Losinj gekommen und sitzen seitdem wie wir, hier fest. Morgen wollen alle drei Crews, wenn es einigermaßen geht, bis rauf nach Veruda, bzw. Pula fahren.
Wie uns berichtet wurde, wollte e
in anderer Segler bereits heute weiterfahren, kam aber gleich wieder zurück, denn draußen auf der offenen See gab es Böen von über 50 Knoten Wind.

In aller Ruhe baut Wolfgang schon mal unseren Generator ab. Da wir am Landstrom angeschlossen sind und unsere Batterien voll sind, werden wir ihn für die Überfahrt nicht brauchen.

Unter Deck hören wir einen Funkspruch, wo jemand wegen eines Liegeplatzes anfragt. Es meldet sich die Marina gegenüber und teilte mit, dass sie total belegt sind und dass sie es im Stadthafen probieren sollten.
Ich sehe das ankommende Schiff. Auch hier ist alles rappelvoll und zwei Segler kreisen bereits schon im Hafenbecken und wissen nicht wohin.

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Nach einer Weile mache ich an Deck wieder einen Rundumblick, denn wir haben im Moment nichts zu tun und im Regen macht ein Spaziergang auch keinen Spaß.

Am gegenüberliegenden Kai der für Fähren, Ausflugs- und Taxiboote reserviert ist, haben an einem kleinen Ausflugsboot zwei Segler längsseits festmachen dürfen. Das äußere der Segelboote hat ein total zerrissenes Vorsegel. Zwei Männer probieren es auszurollen und herunterzuziehen, aber es bewegt sich nicht. Durch die vielen Fetzen kann es nicht komplett abgerollt werden, was das Bergen unmöglich macht. Wie bei einem Geisterschiff hängt das Segel herunter. Ohne Erfolg das Segel bergen zu können, rollen sie es so gut es eben geht, zusammen.

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Weiter hinten hat auch noch ein Segler an einem anderen Ausflugsboot festmachen können. Auch sie wurden nicht weggeschickt. Wie heißt es so schön,“Platz ist in der kleinsten Hütte“.

Am späten Abend als der Regen endlich mal nachließ, wagen wir doch noch einen Landgang.

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Fußballfans, wir waren frischgebackene Weltmeister.

Wir kommen fast bei keinem Lokal vorbei, ohne dass uns ein Kellner anspricht und reinlocken will. Es wird bereits um jeden Gast gefeilscht.
Bei unserem Rundgang um den Hafen können wir freudig feststellen, dass noch mehr Segler anderweitig irgendwo festmachen konnten. Es ist beruhigend, dass niemand weggeschickt wurde, wie wir damals, mit unserem kleinen Motorboot in Pomer.

Zur Abwechslung, obwohl es schon spät geworden ist, setzen wir uns trotzdem noch in eine Eisdiele und genießen ein Eis.

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Momentan ist das Wasser ruhiger und der Wind schwächer geworden, doch in der Nacht könnte er nochmal auffrischen.