Waschtag

Freitag  05. September 2014

44°50,61N   013°50,57E     Log 2050,9    0sm

Marina Veruda      Luft 27° Wasser 24,5°   Liegeplatz

Wir sind es gar nicht mehr gewöhnt im Sonnenschein zu frühstücken. Allerdings haben wir noch Bora.
Vom
Cockpit aus könnten wir stundenlang in der Gegend herum gucken.
D
ie Wienerin vom schräg gegenüber liegenden Schiff Xarifa kommt mit gepackter Tasche. Wir reden ein bisschen. Ihr Mann ist letzten November gestorben, seitdem kommt sie immer mal wieder, meist alleine, auf ihr Schiff, um ein paar Tage hier zu verbringen. Sie wird Mitte 70 sein, ist aber noch sehr unternehmungslustig.
Recht hat sie.
Jetzt aber ist sie auf dem Nachhauseweg. Vielleicht treffen wir uns im Oktober wieder.

Bei uns ist jetzt Deck schrubben angesagt, da die Samoa total mit Salz verkrustet ist.
Einer hält den Wasserschlauch, der andere schrubbt. Es lässt sich gut arbeiten, trotz Sonne, denn die Bora sorgt gleichzeitig für Abkühlung. Sie drückt aber auch gegen den Wasserstrahl, sodass wir ihn voll abbekommen. Es dauert nicht lange und wir sind platsch nass. Haben aber unseren Spaß dabei und finden es total lustig, denn niemand kann den anderen dafür verantwortlich machen.
So schnell wie wir nass sind, sind wir aber auch schon wieder trocken.

Da wir unsere angerostete Gasflasche nicht mehr gefüllt bekommen und nun die neu gekaufte Alu-Flasche verwenden wollen, lohnt es sich auch, den Flaschenkasten mal richtig zu säubern.

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Nach der Säuberung der Samoa kommt unser Dinghi dran. Dazu muss Wolfgang aber erst vom Bug aus, auf das Beiboot klettern. Ich sage zu ihm: “Pass auf, Du hast Zuschauer“, denn gerade fährt eine Charter-Yacht vorbei und alle auf dem Boot gucken herüber. Er gibt sich allergrößte Mühe, das sehe ich ihm an und muss schmunzeln. Mit nur einem riesigen Schritt gelangt er in das Beiboot und rudert es zwei Boote weiter an den Steg.

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Dort heben wir es heraus und schrubben es.
Der halbe Steg ist mit unseren Sachen belegt um sie zu trocknen.

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Gegen Abend ist alles sauber und verstaut. Unser Schiff glänzt wieder.

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Jetzt wollen wir noch mal vor zum Steg 3, denn da liegt das Schiff der schweizer Crew, die in Mali Losinj unsere Nachbarn waren. Vielleicht treffen wir sie noch an.
Glück gehabt, sie wollen gerade zum Abendessen gehen. Wir fragen sie, wie es ihnen am Mittwoch noch ergangen ist. Sie sind nicht wie geplant nach Cres, sondern, auf der Außenseite von Unije direkt nach Veruda gesegelt. Sie sind durchgeschüttelt und patschnass hier angekommen. Der eine Schweizer hat sich noch bei mir für den Tipp bedankt, nicht durch die Durchfahrt zwischen Losinj und Unije wegen des Düseneffektes zu segeln.
Allerdings konnte er kaum glauben, dass uns „erfahrenen Seglern“ das Malheur mit der gerissenen Leine und dem abhanden gekommenen Schlauchboot passiert ist.
Wir haben uns alle gefreut, dass wir uns kurz vor ihrer Abreise noch mal gesehen haben.
Sie gehen jetzt Essen und ich zaubere uns was Gutes an Bord.