Jugo und Gewitter

Mittwoch 28.06.2017
44°35,45 N 014°23,00 E     Log 2630,8  0 sm
Lošinj Bucht Liski  Luft 27,2° W 23,3° Betr. Std. 445,1   Ankern 6,5m Sand fest

In der Nacht und heute morgen ist noch alles Windstill.

F0009-003

Irgendwann in dieser Zeit hat sich noch eine französische Yacht zu uns gesellt. Von den fünf Kindern auf der Yacht nebenan ist fast nur Kinderlachen zu hören. Sie sind sehr brav und alles scheint sehr harmonisch dort zu funktionieren.
I
m Moment kommen wir nur sehr schwer in ein Netz für Internet oder Telefon. Wir haben also wenig Verbindung zur Außenwelt.
Wir müssen aber noch dringend Arbeiten erledigen.
Die französische Yacht verlegt jetzt weiter nach vorne in die Bucht.
Ich optimiere meine Fliegengitter von den zwei großen Luken, weil sich bei den Scharnieren wohl noch einige Biester Einlass verschaffen.
Wolfgang brütet und brütet wegen der Kommunikation.

F0008-005

Jetzt gegen Mittag haben wir schon gut Wind, aber es geht noch. Unterdessen verlässt die große französische Yacht die Bucht Richtung Mali Lošinj, möglicherweise wollen sie in den Stadthafen. Über uns fliegt ein paar mal ein Hubschrauber ganz dicht über unserer Bucht und an Land ist eine Gruppe Motorradfahrer angekommen, die sich im Meer abkühlen wollen.

F0009-002


Im Süden der Bucht ist der Berg am höchsten, hier wurde abgeholzt und darauf Olivenbäumchen gepflanzt. Rechts neben dem Weg werden noch mehr Bäume und Sträucher gerodet, womöglich soll dann auch dort eine Olivenplantage entstehen.

F0009-001

Wolfgang kämpft noch immer um Empfang zu bekommen. Mal geht er zum Bug, mal wird die Wlan-Antenne probiert, mal das eine, dann das andere Handy. Nichts geht. Jetzt meint er, wir bräuchten was, womit er das große Handy geschützt auf den Mast ziehen kann. Da gibt es natürlich nur eins, unseren kleinen Waterbag. Der ist wasserdicht, weich und hat Ösen. Oben an Deck befestigt er das gut verpackte Handy, mit einem Karabinerhaken ans Spinnakerfall und ich ziehe es hoch in den Mast.

F0008-002F0008-003

Nicht mal hoch oben bekamen wir Verbindung, ist doch zum Mäuse melken.
Zwischenzeitlich kamen noch drei Yachten in die Bucht. Die Sicht wird jetzt etwas diesig und es sieht fast aus wie in den Tropen.

F0008-004

Das einzige von den Handys, was ab und an Verbindung hatte war mein altes Outdoor Handy. Nach langem hin und her tauchte ein Balken am Handy auf, schnell versuchte ich mit einer Versicherung in Deutschland geschäftlich Kontakt aufzunehmen. Es klingelt, dann eine Warteschlange, hoffentlich hält die Verbindung. Es dauert und dauert, endlich jemand in der Leitung. Ich konnte mein Gespräch erfolgreich abwickeln.
Nicht so erfolgreich ist Wolfgang, der hat auch ab und an Verbindung, die aber ständig wieder abreißt.
Abends gegen 20:00 Uhr konnten wir endlich unsere eine geschäftliche Tätigkeit beenden.
Über uns der Himmel mal wieder dunkel-schwarz und wir sind eingekreist von einem kräftigen Gewitter. Komischerweise hatten wir nicht so viel Wind, aber der drehte sich mehrmals im Kreis. Später wurde der Wind wieder stärker, diesmal aber aus NW und der blies ordentlich in die Bucht.
Jetzt war der Akku vom Laptop gleich leer und meinen Logbucheintrag musste ich auf den nächsten Tag verschieben. Hatte auch keine Lust mehr im dunkeln bei diesem Wind.
Das Barometer ist heute im laufe des Tages um 10 mbar gefallen, ganz schön viel wie ich meine.
In der Bucht sind jetzt 7 Segler und ein Motorboot und nur das blaue Boot mit den älteren Italienern macht üblen Lärm, indem ständig ein Fall gegen den Mast schlug. Die Italiener scheinen erfahrene Segler zu sein, nur dass man dieses Geschlage auch abstellen kann scheinen sie noch nicht zu wissen.
Um uns herum scheinen schon alle zu schlafen nur einmal hat jemand das Ufer mit einer Taschenlampe ausgeleuchtet. Wir sitzen noch einige Zeit im Cockpit. Ein paar Mal meldet sich unser Ankeralarm, die Wassertiefe nimmt ab.