Zurück nach Unije

Montag 26.06.2023
44° 39,72N 014° 15,94 E Log 15260 15 sm
Wasser 23° Luft 26° Betr. Std. 619,3
Insel Unije Bucht Vognišća ankern 12m

Mal schauen was der Wetterbericht heute so ansagt. Noch einen Tag bleiben oder weiterfahren. Bleiben bei viel Wind wäre auch nicht schlecht, dann könnten wir noch mal gegenüber einen Eisbecher essen, wie vor ein paar Jahren mit Isabella die sehr begeistert war und dort auch zu Abend speisen. Auf die Suche nach unserem Kruškovać könnten wir uns auch noch mal machen. Andererseits können wir noch einen Badetag herausholen.

Der Wetterbericht sagt leichten N/W Wind voraus, das heißt, dass wir aufbrechen werden.
Gemeinsam gehen wir noch zum Bäcker und decken uns mit Brot ein, danach kaufen wir noch Obst und Gemüse im kleinen Laden, auch gleich in der Nähe. Allerbeste Ware.

Es wird noch mal ein Plausch gehalten, bevor wir aufs Boot steigen, wieder mit einem anderen deutschen Segler. So viele Gespräche mit anderen Crews, in so kurzer Zeit hatten wir, glaube ich noch nie.
Nun werden wir noch Wasser bunkern, dann Frühstücken, Aufräumen und dann heißt es: „Leinen los“.

Es ist bereits 10:40 Uhr. Im Kanal von Losinj können wir noch ohne Stress unsere Fender verstauen. Heute fällt uns auf, dass die Tankstelle im Kanal jetzt auf der nördlichen Seite ist. Auch der Campingplatz scheint sich erneuert und vergrößert zu haben. Vielleicht gibt es ja dort einen Laden, dann könnte man von Artaturi aus mit dem Schlauchboot zum Einkaufen fahren und man müsste nicht unbedingt nach Mali Lošinj, wenn man nur eine Kleinigkeit braucht.

Nach der Lošinj Ausfahrt ist bereits Wind und wir rollen endlich mal wieder unser Vorsegel aus. Dabei können wir sehen, dass es etwas fleckig geworden ist.

Wir kommen sehr zügig mit teilweise über 8 Knoten Fahrt voran. Die Schiffe auf dem Wasser sind wie Pilze aus der Erde geschossen und wir müssen gut aufpassen, weil wir auf dem Kurs nach Unije kreuzen müssen und all die anderen Segler auch.

Ein paar mal erwischt uns eine Böe und drückt uns recht kräftig zur Seite.

Dann auf einmal ist der Wind für unsere Richtung so ungünstig, dass wir wohl noch Stunden brauchen würden bis wir die Bucht erreichen. Wir holen unsere Segel ein und Motoren weiter.

Als wir um 14:00 Uhr in Unije ankommen sind schon einige Boote, darunter ein Inselhüpfer.

Langsam fahren wir durch das Bojenfeld und werfen unseren Anker bei 12 Meter Wassertiefe. Der Anker hat sich gut im Sand eingegraben. Um uns herum alles gut. Bis jetzt.

Am Ende der Bucht kann ich schon einen Segler beobachten, der zu nahe am Ufer ankert aber den Anker gleich wieder aufholt. Das gleiche Spiel diesmal etwas weiter vorne. Wieder klappt etwas nicht. Jetzt fahren sie mit hängenden Anker weiter in die Bucht herein. Auf einmal sehe ich sie nicht mehr. Sie haben ihren Anker so ausgelegt, dass sie sehr knapp vor uns liegen und ich sie deshalb im ersten Moment nicht sehen konnte. Jetzt würden sie das auch sehen müssen und ihren Anker erneut woanders werfen, aber stattdessen schaltet der deutsche Skipper seinen Motor aus. Das gefällt auch Wolfgang nicht so ganz und geht mal vor zum Bug für einen Plausch mit den Neuankömmlingen. Der deutsche Skipper meint dass es so schon noch geht, er genug Kette drin hat und morgen früh ja auch bald über den Kvarner fahren möchte. Wolfgang ist ruhig geblieben, nimmt stattdessen seine Taucherbrille und begibt sich noch mal ins Wasser auf Ankersuche.

Er berichtet, dass der Segler schon genug Kette im Wasser hat. Ein Problem könnte es eventuell beim Anker herausziehen geben, denn sein Boot schwimmt genau über unseren Anker. Sollten wir früher losfahren und Probleme haben, werden wir sie halt wecken müssen.

Die älteren Herrschaften auf dem Inselhüpfer liegen zum größten Teil in der prallen Sonne und wollen nahtlos braun werden. Erlaubt an Bord scheinen nur Handtücher zu sein, um sich nach einem Wasseraufenthalt abtrocknen zu können.

Es ist Abend geworden und hinter einem Treibholzstamm, meckern am Ostufer die Ziegen, aber sehen lassen sie sich bislang nicht.

Wenn unsere restliche Lasagne einen Tag im Kühlschrank überlebt hat, wird sie heute mit Salat an Deck serviert. Das wurde sie.

Anschließend ging es noch mal ins Wasser. Es ist jetzt fast Windstill und das Ankerfeld liegt friedlich in der Abendsonne. Dann kam er, dieser miese Geruch. Von irgendeinem Boot vor uns zog er zu uns hinter. Es roch so unverschämt gut nach frischen Pfannkuchen. Wie grausam können Menschen sein.

Na ja, unsere Lasagne war ja auch nicht schlecht.