Luftsack

Montag 15.06.2020
44° 50,61N 013° 50,58 E Log 3377,2  1,8 sm Steg
Wasser 23° Luft 24 ° Betr. Std. 544
Marina Veruda

Es hat heute Nacht sehr leise geregnet, aufgewacht sind wir jedenfalls nicht davon. Der Himmel sieht heute aus, als wollte er weinen und eilig haben wir es auch wieder nicht. Gemütlich und in aller Ruhe lassen wir uns vom Wind, der jetzt aus Norden kommt hin und her drehen.

In der Soline Bucht hängen sehr viele Boote meist von Einheimischen aus Vinkuran an Bojen. Dann kommt es schon mal vor, dass so ein Boot leider auch verwaist, wie dieser Segler. Bei ihm hat sich sicher schon vor längerer Zeit das Vorsegel gelöst und ausgerollt. Im laufe der Zeit hat es der Wind übel zugerichtet. Die Möwen sitzen auch gerne auf dem Großbaum von dem Schiff und haben schon alles versaut. Auch der Rest vom Boot scheint zu verkümmern. Schade um das Schiffchen. Sehr schade ist auch, dass niemand sich ein Herz genommen hat und ist mal auf das Schiff gestiegen und hat das Segel wieder eingerollt, als es noch im intakten Zustand war. Aber so ist es halt überall mit den Menschen, es heißt meistens, was gehen mich die Sachen anderer an.

Es gibt aber auch lustige Sachen zu beobachten. Zwei Leute im gereiften Alter kommen mit ihrem Hund in einem schönen gelben Schlauchboot angefahren und landen an einem mini Strandabschnitt. Da möchte es sich der Herr, in seinem vermutlich neuen Luftsack bequem machen. Dazu stellt er sich in den Wind und lässt die Luft in den Sack strömen. Als dieser voll war, wird der Sack verknotet und der Luftsackbesitzer muss sich ganz schnell darauf legen. Ein kurzer Moment Genuss und die Luft ist wieder raus. Das Spielchen wiederholt sich einige Male, dann hielt der Knistersack etwas länger durch.Wir haben so gelacht, die Luftsackbesitzer aber auch. Das ist mal wieder so ein Teil, was die Menschheit nicht braucht und sicher bald zum Müll wird. Aber schee wars.

Eigentlich wollten wir noch in die Stojabucht fahren, aber angesichts des Wetters und dem Umstand, dass wir dringend unseren Segelmacher benötigen, geht’s erst mal in die Marina. Dort dauert es nicht lange und es gibt einen ordentlichen Regenguss.

Abends beginnt Wolfgang mit dem Spleisen einer Fenderleine. Das ist am Anfang gar nicht so einfach mit dem quadratgeflochtenen Tauwerk. Gemeinsam sitzen wir da und überlegen. Das lernvideo dazu, gibt auch öfter mal den Geist auf und irgendwie sieht unser erstes Exemplar nicht so aus wie auf dem Bild. Wolfgang will noch weiter probieren, ich nicht und verziehe mich in meine Koje.

   

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