Folklore

Donnerstag 13.07.2017
44°50,61 N   013°50,58 E     Log 2819,4  0 sm
Festland Marina Veruda Luft 31° W 29° Betr. Std. 461,9   Steg 

Wie von unserer Windkarte angezeigt, kommt die Bora pünktlich am frühen Vormittag.
Wir haben uns richtig entschieden einen Tag früher an unseren Steg zu fahren.
Jetzt aber zuerst die Wäsche zu Kristina in die Wäscherei geben.
Zurück am Boot treffen wir auf Marko und Maria, die erzählen uns dass sie in Mali Lošinj waren und es einen Sturm gegeben hat. Etwas später unterhält sich Marko mit unserem Franko. Wir verstehen ja nicht viel was sie sprechen, aber die Mimik und die Handbewegungen erzählen auch von einem Sturm in dem er mit seinem Boot gewesen ist. Auch Willi und Volker haben erzählt davon, alle waren sie noch auf der anderen Seite vom Kvarner. Das Gewitter war doch nicht nur örtlich, wie vermutet, sondern im Norden allgemein.
Nun beginnt die ungeliebte Arbeit, Boot gründlich säubern und vieles mehr. Ungeliebt nur deshalb, weil wir 32° stehende Luft unter Deck haben.
Wolfgang arbeitet schon wieder den ganzen Tag an einem Gutachten, das ihm Uli geschickt hat.
Danach schleift er noch ein paar schadhafte Stellen von den kleinen Solarmodulen.
Jetzt reicht`s aber, genug für heute gearbeitet, ab in den Pool. Dieser ist sehr gut besucht, unter anderem von unseren Nachbarn. Da die Liegen alle besetzt sind, stellen wir unsere Sachen einfach an eine Säule. Wie göttlich, ist doch das Wasser im Pool.
Erfrischt gehen wir zurück zum Schiff. Dort stehen alle auf dem Steg und schauen auf den gegenüberliegenden Anleger, außer Marko, der läuft rüber.
Ein Charterboot hat mächtig Probleme beim Anlegen und hängt bereits in den Muringleinen der anderen Schiffe. Von alleine kommt der Skipper mit dem Boot nicht frei, viele Helfer versuchen das Schiff von den Murings wegzudrücken. Ein anderer erfahrener Skipper übernimmt jetzt das Schiff und steuert es erneut an den zugedachten Platz. Jetzt gibt es schon wieder Probleme, aber diesmal mit den Festmacherleinen. Mittlerweile ist auch Marko mit an Bord und hilft die Muringleinen festzuziehen, aber es klappt nicht so ganz, der Wind drückt dagegen. Jetzt kommt noch ein anderer Marinieri mit einem kleinen Boot dazu und zieht das Schiff am Bug gerade. Mit vereinten Kräften liegt das Schiff dann endlich fest. Der Skipper vom Charterboot wird heil froh sein, dass alles noch geklappt hat.

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Willi erzählt, dass es schon vorher weiter hinten an einem Steg ähnliche Schwierigkeiten gab. Er sagt, da fahren sie ohne Fender und ohne die Leinen bereit gelegt zu haben an den Steg, das kann ja nicht gut gehen, gerade wenn es schnell gehen muss bei diesem Wind. Zusätzlich erfahren wir noch, dass es in Mali Lošinj ganz schön Bruch gegeben hat.
So ein Gewitter wie das letzte, scheint also nicht an der Tagesordnung zu sein, denn sonst würden nicht so viele davon sprechen. Wenn wir so darüber Nachdenken, was überall so passiert ist, haben wir in unserer Bucht ja richtig Glück gehabt, wenn man bedenkt dass Mali Lošinj einen Stadthafen und eine Marina hat.

Jetzt hoffen wir dass es klappt und wir noch einen Platz im Škuža bekommen, aber erst mal unterwegs im Grga stoppen und nach Zigaretten fragen. Also Pall Mall  blau, bekommen wir wieder nicht, deshalb gibt es wie üblich Marlboro Gold. Aber das wir sicher nichts ausmachen, oder Werner?
Ich will gerade den Laden verlassen, da sehe ich wie ein Krabbenfischer ein kleineres Segelboot in das Hafenbecken schleppt. Hört das denn nicht endlich auf.
Im Škuža ist es übervoll, bis auf einen kleinen Tisch direkt am Eingang, den nehmen wir doch gleich.
Hoffentlich haben sie noch das Spanferkel, das es nur an besonderen Tagen gibt. Hatten sie und ich freu mich drauf, dazu einen Bauernsalat mit Bröckerla. Wolfgang will nur eine Pizza, selber schuld.

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Einen Großteil vom Salat lasse ich mir einpacken, zu schade ihn wegzuwerfen.
Wir bekommen noch einen Schnaps und dann wollen wir gemütlich nach hause gehen.
Gleich neben dem Škuža ist eine Menschenansammlung und wir bleiben auch stehen. Eine Folkloregruppe tanzt und singt.

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Das ist ja toll, da setzen wir uns doch auch zu den anderen Menschen und hören und schauen. Als die Gruppe sich dann verabschiedet, tritt noch ein Chor mit zwei Frauen und fünf Männern auf und singt auch Volkslieder, aber ohne irgend ein Instrument.

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Das war sehr beeindruckend. Wir bleiben bis zum Schluss. Nächsten Donnerstag wollen sie wiederkommen, doch da sind wir leider nicht mehr hier.
Nun gehen wir halt doch nach hause, es ist schon spät.
Nicht zu spät ist es für die Bora, die wird jetzt im Laufe der nächsten Zeit erst so richtig zulegen. Was jetzt etwas stört, sind die vielen Leinen die an den Masten klappern.