Ein einsamer Delfin

Samstag 08.07.2017
44°34,32 N   014°24,44 E     Log 2771,7  37,8 sm
Insel Lošinj  Bucht Artaturi Luft 30° W 26° Betr. Std. 457,3   Ankern 9 m Sand

Wir stehen mal wieder nicht auf, obwohl wir doch heute weiterfahren wollen. Es ist windstill  und wunderschön am Morgen, aber es hilft nichts, wir müssen aufklaren sonst wird es heute nichts mehr.
Hier ist, wie gesagt kein Wind, mal sehen wie es ist, wenn wir um die Insel herumgefahren sind. Genauso, also bleiben die Segel erst mal verstaut. Ab und an sieht man mal einen Segler, aber auch diese fahren mit Motor, wie auch sonst.
Wir lassen Molat, Ist und Skarda im Kielwasser von unserem Schiff. In der Höhe von Premuda kommt uns ein Katamaran entgegen der den wenigen Wind mit einem Spinnaker einfängt, so gut es geht.

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Meistens haben die Spinnaker leuchtend bunte Farben, dieser ist hingegen schwarz wie ein Müllsack.

Eine kurze Weile später sichtet Wolfgang einen einsamen Glücksboten der Meere.

2017-07-08

So schnell wie der Delfin zu sehen war, war er auch schon wieder weg.

Ziemlich am Ende der Insel, liegt der Ort Premuda, davor gibt es einige Festmacherbojen, die in der Durchfahrt zwischen Insel und dem Riff ausgelegt sind.

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Als wir aus dem Windschatten der Insel kommen, erhalten wir die Chance doch noch unsere Segel setzen zu können. Die Windrichtung NW ist für uns nicht gerade optimal, aber wir kommen ganz gut voran.
An der Insel Ilovic kommen wir mit unserem Kurs nicht ganz vorbei und müssen eine Wende machen. Mit der nächsten Wende zurück segeln wir ziemlich weit an der Insel Lošinj hoch. Aber auch hier reicht es nicht bis zu unserer Bucht. Da es nicht mehr sehr weit ist und das Kreuzen doch einige Zeit in Anspruch nehmen würde, entscheiden wir uns für die restliche Strecke, den Motor einzuschalten.
Die Bucht Artaturi ist schon gut besucht.
Als wir uns für ein Ankerplätzchen entschieden haben, lasse ich den Anker ab. Um uns herum, alles gut wie es scheint, nur dem kleinen Motorböötchen wären wir bei Wind, eventuell etwas zu nahe. Diese Überlegung fertig zu denken, nimmt uns ein in gut ausreichender Entfernung wie wir meinen, Slowenischer Segler ab, in dem er lautstark brüllt und uns zu verstehen gibt, wir liegen auf seinem Anker.
Quatsch, soviel Ankerkette wird er kaum an Bord haben, dass wir ihn behindern könnten.
Um die ganze Situation zu entschärfen, holen wir unseren Anker wieder ein und werfen ihn erneut auf der anderen Seite der Bucht und denken uns nur „Du Blödmann“.

Jetzt ist ein Bad mit 26° sehr willkommen, nach fast sieben Stunden haben wir es uns verdient.
Der Mond hat in den letzten zwei Wochen stetig zugenommen und strahlt nun mit voller Kraft.

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Ob wir in Sachen Zunehmen mithalten können wird die Waage zuhause zeigen, aber strahlen können wir auch bei einem Glas Whiskey in der lauen Sommernacht.

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Nun ist es dunkel und es kehrt fast überall Ruhe ein in der Bucht.
Gegen 22:30 Uhr nähert sich in falscher Lichterposition noch ein Segler, der auch noch einen Platz für die Nacht sucht.