Der außergewöhnliche Schmetterling

Mittwoch 08.08.2018
44° 15,99 N 014° 47,56 E Log 3044,1 7,5 sm  Boje 20 Kuna
Insel Ist Bucht Mljake Luft 31° Wasser 27,5° Betr. Std. 495,5

Morgens ist es jetzt immer patsch nass an Deck. Die Luftfeuchtigkeit ist durch das warme Meer sehr hoch. Die meisten Schiffe haben die Bucht schon verlassen und es ist wieder viel Platz. Das wird sich auch der Käpten von dem riesigen Motorschiff „Agram“ gedacht haben und fuhr in die Bucht. Bereits in der Mitte der Bucht wo es noch recht tief ist lässt er seine beiden Anker fallen, fährt dann langsam rückwärts ans Ufer wo Angestellte das Schiff mit zwei großen Leinen an einem Felsen festmachen. Dieses Schiff kann man auch für Kleingeld von 175000 € die Woche chartern.

Wir steuern jetzt unser eigenes Schiff aus der Bucht. Als wir um die Landspitze von Molat im Süden gebogen waren setzen wir unsere Segel.

 

Gemütlich segeln wir die Küste entlang, um durch die Meerenge zwischen Ist und Molat in die Bucht Zapuntel zu kommen. Erstaunt müssen wir feststellen, dass die Bojen vor dem Ort nicht mehr da sind, nur drei Segler ankern in der Bucht. Wir verschaffen uns erst mal einen Überblick, stellen aber fest, dass es recht eng und ungemütlich sein könnte hier zu ankern, besonders wenn der Fährkatamaran hier anlegt. Schade, aber das wollen wir uns nicht antun. Wir fahren gegenüber in die Bucht Mljake von der Insel Ist. Hier gibt es viele Bojen, manche sind aber recht eng beieinander. Noch haben wir die Möglichkeit eine auszusuchen. Später ist es wie in einem Mietshaus, man wohnt dicht nebeneinander und kennt sich nicht. Isabella ist mit Opa natürlich schon wieder im Wasser, diesmal machen beide Wasser Yoga. Als ich das gehört habe, hätte es mich bald zerrissen. Mit Opa kann man das ja machen. Als die Beiden wieder an Bord waren, setzt sich Isabella im Cockpit auf ihr Handtuch. Dieses Handtuch erregt die Aufmerksamkeit eines größeren schönen Schmetterlings, der gerade hier herumfliegt. Er setzt sich auf das Handtuch und möchte Nektar schlürfen.

Später versucht das filigrane Tier, es nochmal an den Leinen vom Acherstag. Der schöne Falter hat sich von uns nicht stören lassen.

Wieder einmal machen wir uns fein für den Landgang. Diesmal haben wir eine halbe Seemeile mit dem Dinghi zu fahren. Bei der Durchfahrt zwischen den beiden Inseln Ist und Molat düsen einige kleine Motorboote vorbei und machen ordentlich Welle. Diese Rüpel haben uns in unserem kleinen Schlauchboot alle kommen sehen und keiner hat sein Gas weggenommen, obwohl man hier nur langsam durchfahren darf. Im Ort machen wir zwischen Fischerbooten direkt vor dem mini Laden fest. Dort bekommen wir sogar noch ein frisches Brot. Zuerst gehen wir uns die Beine vertreten und genießen die Abendstimmung.

Anschließend haben wir die Qual der Wahl zwischen zwei Restaurant. Das eine zwischen den Häusern am Hang oder dem anderen direkt am Meer. Wir entschließen uns für Meerblick. Mal sehen ob die Bedienung noch genauso langsam und desinteressiert ist wie vor einigen Jahren. Es hat sich nichts geändert. Wir sind schon halb verdurstet bis endlich die bestellten Getränke kommen und fast verhungert als das wahrscheinlich eingeflogene lieblos angerichtete Essen endlich auf dem Tisch stand. Gut war das Essen schon.

Beim bezahlen sind Isabella und ich der jungen Frau ins Lokal gefolgt, sonst säßen wir womöglich morgen noch da. Jetzt müssen wir im dunkeln zurück zu unserem Dinghi. Dort saßen viele Einheimische und hatten ein nettes Beisammensein, das uns zu hause leider fehlt. Als wir wieder im Dinghi saßen steuerte uns der Käpten sicher zurück zum Schiff und Isabella leuchtet mit einer Taschenlampe, damit auch wir von eventuell vorbeifahrenden Schiffen gesehen werden konnten. An Deck war bereits wieder alles nass, sodass wir keine Lust mehr verspürten uns dort hinzusetzten. Stattdessen sind wir lieber gleich in unsere Koje. Spät genug war es ja schon.