Verschiedene Ankermanöver

Sonntag 02.08.2015   

44°12,98 N  014°51,67 E     Log 2206,7   18,7 sm

Insel Molat Bucht Podgarbe   Luft 32°  Wasser 25°    Betr. Stunden 397

Ungern verlassen wir am späten Vormittag unseren derzeitigen Bojenplatz. Vor dem Wind segeln wir heute zwar nicht so schnell wie gestern, aber doch noch recht gemütlich.

Zwischenzeitlich müssen wir zwar mal den Kurs ändern, weil der Wind seine Richtung auch ändert, aber im Großen und Ganzen sind wir zufrieden, weil wir heute mal keinen Motor brauchen.

Kurz vor der Bucht Podgarbe gibt ein Segler von der anderen Seite kommend plötzlich Gas überholt seinen Vordermann und prescht in die Bucht um vor uns dazu sein. Wir müssen eh erst noch unsere Segel bergen. Dann fährt man normalerweise recht gemächlich in ein Ankerfeld, wie wir zum Beispiel, sieht sich alles aus der Nähe an und lässt seinen Anker an geeigneter Stelle ins Wasser gleiten. Viel Platz ist in der nördlichen Seite ja wirklich nicht. Nebenan ankert bereits ein futuristisch aussehendes Motorboot, Wolfgang bezeichnet es als „uso“ (unbekanntes schiffähnliches Objekt).

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In kürzester Zeit kommen noch mehr von der selben Charta Firma wie unser Raser in die Bucht und zwängen sich zu dem ersten Segler in die schmale Bucht. Es sind anscheinend alles Holländer.  Im laufe des Abends verlassen die Holländer alle samt wieder die Bucht. In die Lücke fährt jetzt ein Engländer, der an Land beziehungsweise einem Stein in Landnähe festmacht. Das sieht der Käpten und setzt sich vorne auf den Bug und beobachtet und findet das gar nicht gut. Das wiederum sieht der Engländer und kommt angeschwommen. Er fragt Wolfgang sehr höflich ob er uns in irgendeiner Weise beeinträchtigt. Dann erklärt Wolfgang seine Bedenken. Wenn in der Nacht der Wind drehen sollte und er hier festhängt, werden unsere Schiffen möglicherweise in Kontakt kommen. Er solle doch die Landleine lösen und dann ist alles bestens, denn dann bewegt sich sein Schiff ja auch weg. Der Engländer beratschlagt mit seiner Frau und sie entschließen sich dann in der gegenüberliegenden Seite der Bucht zu ankern. Eine weise Entscheidung, denn da ist noch viel Platz.

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Die Bucht ist jetzt gut besucht. Viele Segler kommen und drehen wieder ab, wegen Platzmangel. Nur zu späterer Stunde kommt noch Einer, macht die Runde und lässt seinen Anker sehr nah an Land und unserem Schiff ins Wasser. Der Käpten wieder  in Alarmposition. Der Segler fährt rückwärts, immer dichter an uns herankommend, fährt aber an uns weiter rückwärts vorbei ins tiefere Wasser. Sein Anker wird vermutlich über den Boden geschleift. Plötzlich stoppen sie, machen den Motor aus und gehen schwimmen. Ein schöner Platz so in der Mitte, bei Wind aber evtl. etwas wenig Kette für diese Wassertiefe. Etwas sehr ungewöhnlich so zu ankern, aber wenn der Skipper seiner Crew klar machen kann, dass das so beabsichtigt war, soll es uns recht sein.

Heute müssen wir uns oft wundern, viele Segleraktionen sind für uns etwas unlogisch. So erlebt man jeden Tag etwas Neues und es wird nie langweilig.

Der Käpten möchte jetzt noch in die alte vom Waschmaschinenwaschen aufgeweichte Leine ein Auge spleißen und sie als Ankerkettendämpfer benutzen.

Abendstimmung

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