Arbeitsvorbereitung

Montag 15.06.2015   

44°50,61N   013°50,57E     Log 2128.0    0 sm

Marina Veruda      Luft 29°  Wasser 24°  Liegeplatz    Betr. Stunden 390,1

 

Mix aus Sonne und Wolken und recht warm, zwar nicht ganz so heiß wie in den letzten Tagen, aber es reicht immer noch um zu schwitzen.

Als erstes fahren wir nach Banjole zur Werft. Dort werden wir ganz freundlich mit „Ah Samoa“ begrüßt. Wir besprechen ganz kurz unseren morgigen Servicetermin und fahren dann weiter nach Pula zu Lidl. Wir brauchen Nachschub an Getränken und Obst. Außerdem gibt es noch Backutensilien für zu Hause, Bootsschuhe und eine Badehose. Für eine neue Kaffekanne fahren wir noch zum Kaufland und in ein paar andere Läden. Aber nirgendwo bekommen wir in Pula so eine Kanne.
Dann müssen wir halt zunächst wieder, wie heute morgen, unseren Kaffeetopf benutzen und das nächste Mal eine aus Deutschland mitbringen.

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Bei uns in der Marina treffen heute schon den ganzen Tag über Segelschiffe von der „Mirno More“ Flotte, was „friedliches Meer“ heißt und eigentlich ein kroatischer Seefahrergruß ist, ein. Mit einer Art Friedensbotschaft, segeln auf diesen Schiffen Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die betreut werden. Sie sind entweder behindert, stammen aus schwierigen sozialen Verhältnissen, oder kommen aus  Kriegsgebieten.
Der Gründer Christian Winkler möchte damit erreichen, dass die Menschen denen das Glück nicht gerade Hold ist, wieder lernen miteinander umzugehen. Dieses Vorbild hat schon weltweit Schule gemacht und so konnten schon 10 000 Kinder und Erwachsene auf einem dieser Schiffe mitsegeln.

Am Nachmittag beginnt Wolfgang mit den Vorbereitungen für unseren neuen Borddurchlass vom Fäkalientank. Erst die Einstellungen der vier Rotgussbögen ausprobieren, dann werden die beiden großen Bögen innen, mit dem Dremel glatt geschliffen, dass später alles schön durchflutschen kann.

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Als diese Arbeit erledigt war, öffnet Wolfgang den Deckel vom Schmutzwassertank um ihn mit Wasser zu spülen.
Mist, das Wasser läuft nicht ab. Also holen wir unseren extra dafür abgesägten Schrubberstiel. Der kennt sich inzwischen schon alleine aus und weiß was zu tun ist. Wolfgang hilft ein bisschen nach.
So, geschafft, das Wasser fliest wieder ab. Noch mal kurz alles ausspritzen, dann sechs Flaschen  Essigessenz rein kippen, Wasser drauf und warten. Morgen sollte der Tank dann „blitzblank“ sein.

[login]In der Zwischenzeit kommt jemand vom Nachbarboot, ist wahrscheinlich der Sohn von der Eignerin, mit weiblicher Begleitung (irgendwie Thai oder so). Die Junge Frau war scheinbar noch nie auf einem Boot, weil er ihr alles erklärt.
Später sehe ich, wie sie einen Blumentopf als Mülleimer verwendet. Der Käpten meint scherzhaft „die gabs bestimmt im Sonderangebot“.
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Nachdem vorerst alles erledigt war, schlendern wir mal nach Pjescana Uvala an den Strand, um für Michas Raubtiere nach Schulps zu suchen.
Wir finden alles mögliche, Tüten, Wäscheklammern, Zitronen, Auberginen und vieles mehr, nur keine Schulps. Die werden jetzt im Sommer, womöglich von den sehr aktiven Salamandern, von denen es hier sehr viele gibt, vermutlich selbst vertilgt. Da müssen wir halt im Herbst oder im Winter noch mal schauen, wenn die lieben Tierchen sich vor der Kälte verkrochen haben.

Spontan entschließen wir uns ins Restaurant Skuza zu gehen, da ist gerade einer von den wenigen Plätzen direkt am Meer frei geworden. Da passt beim Essen natürlich am besten Fisch und Weißwein.
Urplötzlich steht ein Mann an unserem Tisch, legt eine professionell eingeschweißte Karte und eine kleine Taschenlampe auf unserem Tisch und verschwindet wieder. Das macht er an allen Tischen. Wolfgang schaut sich die Karte an. In vielen verschieden Sprachen steht, dass er gehörlos ist und und das Taschenlämpchen für 4 Euro verkaufen möchte. Wir sehen uns ein bisschen dumm an und lassen die Sachen einfach liegen. Genauso schnell wie dieser Mann die Sachen her gelegt hat, hat er sie nach einer kurzen Weile wieder abgeholt und in seiner Gürteltasche verstaut.

Gleich darauf höre ich, wie er im Restaurant etwas zu einem Herrn sagt. So sprechen auf keinen Fall Gehörlose, der sprach nämlich ganz normal. Ein kleiner Gauner der auf Mitleid hofft und abkassieren möchte.
Am Nebentisch saßen Raucher, denen hat er Feuerzeuge hingelegt, doch auch dort wie an vielen anderen Tischen, ging er leer aus.

Nach dem Essen gehen wir den Weg weiter, in Richtung Wellenbrecher. Dort steht jetzt eine tolle Strandbar und wenn wir den inzwischen beleuchten Weg weiterlaufen, der auf den Felsen mit Zement und schönen Platten angelegt wurde, dann treffen wir noch auf eine Beach Bar. Die steht direkt an der Einmündung zur Marina Veruda. Dort entstand auch noch ein schöner Strand mit kleinen Kieselsteinchen.
Die Wellen rauschen ans Ufer und es entsteht sofort Urlaubsstimmung. Wer möchte kann  auch einen Liegestuhl unter einem Hawaiisonnenschirm mieten.

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Wir gehen aber in keine der beiden Bars, sondern wollen am Strand lieber noch ein Eis essen.

Über der Stadt von Pula gibt es schon seit Stunden ein Wetterleuchten. Mal sehen ob es dabei bleibt.